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Projekt Peers bei vista: Gileads MOVE-Initiative zu Hepatitis C | GileadPro

Erfahrungsexpert*innen im Einsatz bei vista Berlin

vista gGmbH setzt sich mit dem Projekt für die Gesundheitsförderung von Drogengebrauchenden ein. Dabei spielen Erfahrungsexpert*innen – Menschen mit eigener Sucht- und Hepatitis-C-Erfahrung – eine zentrale Rolle. Das Projekt wird von Gilead Sciences GmbH unterstützt.

Das Projekt auf einen Blick

  • Lebenswelt-orientiertes Gesprächsangebot: Erfahrungsexpert*innen suchen Klient*innen in Einrichtungen der Drogenhilfe oder an Szenetreffs auf.
  • Authentische Aufklärung: Drogengebrauchende nehmen die Aufklärung durch Peers als authentisch wahr, da sie von ehemals selbst Betroffenen kommt.
  • Niedrigschwelliger Zugang zur Hepatitis-C-Versorgung: Auf Wunsch überführen die Peers die Klient*innen in die Psychosozialberatung zur weiterführenden Betreuung.
  • Kontinuierliche Begleitung: Auf dem Versorgungspfad – Diagnosesicherung, erweiterte Leberdiagnostik, Behandlung –können sich Klient*innen weiter durch Peers begleiten lassen.
  • Sinnvolle Aufgabe für Peers: Die Peers erleben es als sinnstiftend, wenn sie ihre Lebenserfahrungen und ihr Wissen an Klient*innen weitergeben und ihnen dadurch helfen können.
  • Die Ausgangslage: Bestehende Aufklärungsangebote reichen nicht aus.

    vista gGmbH betreibt im gesamten Berliner Stadtgebiet niedrigschwellige ambulante Einrichtungen zur Beratung, Betreuung, alltagspraktischen Unterstützung sowie zur Gesundheitsförderung von Drogengebrauchenden. Das Projekt wurde initiiert, nachdem Klient*innen durch vorherige Initiativen zur Hepatitis-C-Aufklärung und -Versorgung nicht im erwünschten Maß zu einer Versorgungsanbindung motiviert werden konnten. Um diese Situation zu verbessern, sollten lebensweltorientierte Informationen und Aufklärung durch gleichermaßen betroffene Personen vermittelt werden – so genannte Erfahrungsexpert*innen oder Peers.

    Intensive Schulung der Peers als Vorbereitung

    vista gGmbH beschäftigt mehrere Peers, in 2023 acht Personen. Sie wurden vor Projektstart intensiv geschult, Inhalte waren die Hepatitis C, ihre Diagnostik und Therapie, darüber hinaus allgemeine Themen, wie Safer Use bzw. Harm Reduction und Teamarbeit.

    Definierte Aufgabenteilung zwischen Peers und psychosozialer Beratung

    Die Peers suchen Menschen in der Szene auf und kommen mit ihnen über das Thema Hepatitis C ins Gespräch, bei Sprachproblemen hat sich die mehrsprachige Video-Broschüre von Gilead als hilfreich erwiesen. Anschließend überführen die Peers Personen mit mutmaßlicher oder bekannter Hepatitis-C-Problematik auf deren Wunsch in die psychosoziale Beratung von vista gGmbH. Dort bieten Mitarbeiter*innen eine Hepatitis-C-Testung an, gegebenenfalls auch die Anbindung an die ärztliche Versorgung.

    Erfolge des Projekts

    Innerhalb einer ersten zweijährigen Projektlaufzeit referierten die Peers auf 20 Informationsveranstaltungen, machten in 14 Einrichtungen (Kontaktläden, Drogenkonsumräume etc.) offene Gesprächsangebote und führten 189 Einzelgespräche. 53 Personen wurden zur weiteren Betreuung an Fachärzt*innen für Infektiologie und Suchtmedizin vermittelt, 16 Personen durch Peers bei Testung und/oder Behandlung begleitet.

    Wolfgang Geier, Peer bei vista gGmbH sagt…

    „Ich würde das Projekt auf jeden Fall auch anderen Einrichtungen empfehlen. Es ist zwar anfangs nicht einfach, bis sich alles eingespielt hat und es zu Kontakten kommt. Aber dieses Projekt rettet Leben. Und ich habe mir selbst vorgenommen, mehr nach draußen zu gehen, das Interesse abzufragen und Vorträge anzubieten. Ich bin daher optimistisch, dass es im kommenden Jahr noch mehr Anklang finden wird.“

    Projekt Erfahrungsexpert*innen bei vista in der MOVE it News

    weitere Informationen zum Projekt in der MOVE it News Ausgabe 8/2023

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    Referenzen
    1. WHO. Combating hepatitis B and C to reach elimination by 2030 Advocacy brief https://www.who.int/publications/i/item/combating-hepatitis-b-and-c-to-reach-elimination-by-2030 [Letzter Zugriff: Januar 2024]
    2. https://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/ – Goal 3.3.
    3. Bundesministerium für Gesundheit (BMG). https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/hiv-hepatitis-und-sti/bis-2030.html [Letzter Zugriff: Januar 2024]
    4. Robert-Koch-Institut. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisC.html [Letzter Zugriff: Januar 2024]
    5. Robert-Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 31/2018
    6. Sarrazin C et al. S3-Leitlinie „Prophylaxe, Diagnostik… Z Gastroenterol 2018; 56: 756–838
    7. Robert-Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 30/2019
    8. Leberhilfe Projekt. Der Eco-Hep Report, Leberhilfe Projekt gUG; 2016
    9. Lazarus JV et al. Semin Liver Dis 2018; 38(03): 181-192
    10. Tyrfingsson et al., EASL 2018, PS-095
    11. Kracht PAM et al. Hepatology, Medicine and Policy 2018; 3:12
    12. BIS2030-Strategie gegen HIV/HCV (iges.com) [Letzter Zugriff: Januar 2024]
    13. Robert-Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 38/2022
    14. Projekt CONTRA – Gileads Disease Awareness Programm MOVE (m-ove.info)

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